1 Liebster Jesu, in den Tagen
deiner Niedrigkeit allhier,
hörte man zum Volk dich sagen:
es geht eine Kraft von mir.
Laß auch deine Kraft ausfließen
und sich deinen Geist ergießen,
da du in der Herrlichkeit
nun regierst weit und breit.
2 Denn dir ist in deine Hände
nun gegeben alle Macht:
bis an aller Welten Ende
wird dein Name hochgeacht't.
Alles muß sich vor dir neigen
und was hoch ist muß sich beugen:
selbst der letzte Feind auch muß
endlich unter deinen Fuß.
3 Darum kannst du allen rathen,
deine Kraft ist nie zu klein,
es bezeugen's deine Thaten,
die uns aufgeschrieben sein.
Ja, du bist deswegen kommen,
weil du dir hast vorgenommen,
aller Menschen Heil zu sein
und zu retten Groß und Klein.
4 Hier, mein Arzt, steh auch ich Armer,
krank am Geiste, blind und bloß;
rette mich, o mein Erbarmer!
mache mich von Sünde los
und von den so vielen Tücken,
die mein armes herz bestricken;
ach, laß deinen süßen Mund
zu mir sprechen: Sei gesund!
5 Siehe, meine Seele rühret
deinen Saum im Glauben an,
wartet, bis sie endlich spüret,
was du hast an ihr gethan:
an dein Wort will ich mich halten
und indeß dich laßen walten!
Leugnen kammst du dich doch nicht,
da dein Wort mir Heil verspricht.
6 Amen! du wirst mich erhören,
daß ich durch dich werde rein,
und zu mir dein Antlitz kehren,
daß ich könne fröhlich sein:
so will ich aus Herzensgrunde
deine Güte mit dem Munde
rühmen hier zu dieser Zeit
bis zur frohen Ewigkeit.
First Line: | Liebster Jesu, in den Tagen |
Language: | German |
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