Die Nacht ist hin, mein Geist und Sinn

Die Nacht ist hin, mein Geist und Sinn

Author: J. A. Freylinghausen
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Representative Text

1 Die nacht ist hin,
Mein geist und sinn
Sehnt sich nach jenem tage,
Vor dem völlig weichen muß
Finterniß und plage.

2 Der tag ist da,
Das licht ist nah,
Das dunkle zu vertreiben;
Vor dir, Jesu, schönstes licht,
Kan nichts dunkel bleiben.

3 Der sonnenlicht
Aufs neu anbricht:
O unerschaffne sonne,
Brich mit deinem licht hervor
Mir zur freud und wonne.

4 Des mondes glanz
Verliert sich ganz,
Er muß der sonne weichen;
Mit dir, glanz der herrlichkeit,
Ist nichts zu vergleichen.

5 Der sternen pracht
Muß mit der nacht
Vom himmel abschied nehmen:
Unsers morgensternes pracht
Darf sich niemals schämen.

6 Der menschen schaar,
Die als todt war,
Greift jetzt zu ihren werken:
Laß mich, Herr, bey meinem werk,
Dein werk in mir merken.

7 Ein jeder will
Der süssen still
Und ruhe urlaub geben;
Jesu, deine stille ruh
Sey des geistes leben.

8 Denn ich will auch
Nach meinem brauch,
Zu meinem werke greifen,
Aber laß aus meiner ruh
Mein herz nie ausschweifen.

9 Halt du die wach,
Damit kein ach
Und schmerz den geist berühre:
Meinen ganzen lebenslauf
deine hand regiere.

10 Wenn aber soll
Der wechsel wohl
Der tag und nächte welchen?
Wenn der tag anbrechen wird
Dem kein tag zu gleichen.

11 In jener welt,
Da diese fällt,
Die Zion noch macht weinen,
Soll noch heller siebenmal
Tag und sonne scheinen.

12 Ja dann wird nicht
Der sonnen licht
Jerusalem verlieren,
Denn das Lamm ist selbst das licht,
Das die stadt wird zieren.

13 Halleluja,
Ey wär ich da,
Wo meine sonne wohnet,
Wo dir arbeit dieser zeit
Völlig wird belohnet.

14 O Jesu Christ,
Gib schein und licht
In unsern dunkeln zeiten:
Führ uns aus der finstern welt
In die ewigkeiten.



Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #636

Author: J. A. Freylinghausen

Freylinghausen, Johann Anastasius, son of Dietrich Freylinghausen, merchant and burgomaster at Gandersheim, Brunswick, was born at Gandersheim, Dec. 2, 1670. He entered the University of Jena at Easter, 1689. Attracted by the preaching of A. H. Francke and J. J. Breithaupt, he removed to Erfurt in 1691, and at Easter, 1692, followed them to Halle. About the end of 1693 he returned to Gandersheim, and employed himself as a private tutor. In 1695 he went to Glaucha as assistant to Francke; and when Francke became pastor of St. Ulrich's, in Halle,1715, Freylinghausen became his colleague, and in the same year married his only daughter. In 1723 he became also sub-director of the Paedagogium and the Orphanage; and after Francke's death in 1727,… Go to person page >

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First Line: Die Nacht ist hin, mein Geist und Sinn
Author: J. A. Freylinghausen
Language: German
Copyright: Public Domain

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