480. Am Grabe zu singen

1 Nun laßt uns den Leib begraben,
daran wir kein Zweifel haben,
er wird am jüngsten Tag aufstehn
und unverweslich herfür gehn.

2 Erd' ist er, und von der Erden,
wird auch zur Erd' wieder werden,
und von der Erd' wieder aufstehn,
wenn Gottes Posaun wird angehn.

3 Sein' seele lebt ewig in Gott
der sie allhie aus lauter Gnad'
von aller Sünd' und Missethat,
durch seinen Sohn erlöset hat.

4 Sein Jammer, Trübsal und Elend
ist kommen zu ein'm sel'gen End,
er hat getragen Christi Joch,
ist gestorben und lebet noch.

5 Die Seele lebt ohn alle Klag',
der Leib schläft bis am jüngsten Tag,
an welchem Gott ihn verklären
und ew'ger Freud' wird gewähren.

6 Hie ist er in Angst gewesen,
dort aber wird er genesen,
in ewiger Freud' und Wonne
leuchten, als die helle Sonne.

7 Nun lassen wir ihn hie schlafen
und gehn all' heim unsre Straßen,
schicken uns auch mit allem Fleiß;
denn der Tod kommt uns gleicher Weis'.

8 Das helf' uns Christus, unser Trost,
der uns durch sein Blut hat erlößt
von's Teufels G'walt und ew'ger Pein,
Ihm sei Lob, Preis und Ehr' allein.

Amen.

Text Information
First Line: Nun laßt uns den Leib begraben
Title: Am Grabe zu singen
Author: Michael Weiß (um 1539)
Language: German
Publication Date: 1848
Topic: Gesänge über die Gläubige Betrachtung des Todes und der Ewigkeit; Contemplation of Death and Eternity
Notes: Mel. Nun laßt uns den leib begraben
Tune Information
(No tune information)



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