383. Wie Gott mich führt, so will ich gehn

1. Wie Gott mich führt, so will ich gehn
Ohn' alles eigenwählen,
Geschicht, was er mir ausersehn,
Wird's mir an keinem fehlen:
Wie er mich führt, so geh' ich mit,
Und folge willig schritt vor schritt
In kindlichem vertrauen.

2. Wie Gott mich führt, so bin ich still,
Und folge seinem leiten,
Obgleich im fleisch mein eigenwill'
Will öfters widerstreiten;
Wie Gott mich führt, bin ich bereit.
In zeit und auch in ewigkeit,
Stets seinen schluß zu ehren.

3. Wie Gott mich fürt, bin ich vergnügt,
Ich ruh' in seinen händen;
Wie er es schickt und mit mir fügt,
Wie er's will kehr'n und wenden,
Sei ihm hiemit ganz heimgestellt,
Er mach's, wie es ihm wohlgefällt,
Zum leben oder sterben.

4. Wie Gott mich führt, so geb' ich mich
In seinen vaterwillen;
Scheint's der vernunft gleich wunderlich,
Sein rath wird doch erfüllen,
Was er in liebe hat bedacht,
Eh' er mich an das licht gebracht,
Ich bin ja nicht mein eigen.

5. Wie Gott mich führt, so bleib' ich treu
Im glauben, hoffen, leiden:
Steht er mit seiner kraft mir bei;
Was will mich von ihm scheiden?
Ich fasse in geduld mich fest,
Was Gott mir widerfahren läßt,
Muß mir zum besten dienen.

6. Wie Gott mich führt, so will ich gehn,
Es geh' durch dorn und hecken;
Von vornen läßt sich Gott nicht sehn,
Doch letzt wird er's aufdecken,
Wie er nach seinem vaterrath
Mich treu und wohl geführet hat:
Dies sei mein glaubensanker.

Text Information
First Line: Wie Gott mich führt, so will ich gehn
Author: Lampertus Gedicke (1735)
Language: German
Publication Date: 1862
Topic: Kreuz-und Trost-Lieder
Notes: Mel. Herr! wie du willst, so schick's. 47.
Tune Information
(No tune information)



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