19. Nun jauchzet all, ihr Frommen

1. Nun jauchzet all, ihr Frommen,
Zu dieser Gnadenzeit,
Weil unser Heil ist kommen,
Der Herr der Herrlichkeit:
Zwar ohne stolze Pracht,
Doch mächtig zu verheeren
Und gänzlich zu zerstören
Des Teufels Reich und Macht.

2. Erkommt zu uns geritten
Auf einem Eselein,
Und stellt sich in die Mitten
Für uns zum Opfer ein.
Er bringt kein zeitlich Gut;
Er will allein erwerben
Durch seinen Tod und Sterben,
Was ewig währen thut.

3. Kein Schepter, keine Krone
Sucht er auf dieser Welt:
Im hohen Himmelsthrone
Ist ihm sein Reich bestellt.
Er will hier seine Macht
Und Majestät verhüllen,
Bis er des Vaters Willen
Im Leiden hat vollbracht.

4. Ihr großen Potentaten,
Nehmt diesen König an,
Wenn ihr euch wollet raten
Und gehn die rechte Bahn,
Die zu dem Himmel führt.
Sonst, wo ihr ihn verachtet
Und nur nach Hoheit trachtet,
Des Hösten Zorn euch rührt.

5. Ihr Armen und Elenden
Zu dieser bösen Zeit,
Die ihr an allen Enden
Müßt haben Angst und Leid,
Seid dennoch wohlgemut;
Laßt eure Lieder klingen
Und thut dem König singen;
Der ist eur höchstes Gut.

6. Er wird nun bald erscheinen
In seiner Herrlichkeit
Und all eur Klag und Weinen
Verwandelen in Freud.
Er ists der helfen kann:
Halt' eure Lampen fertig
Und seid stets sein gewärtig;
Er ist schon auf der Bahn.

Text Information
First Line: Nun jauchzet all, ihr Frommen
Author: Michael Schirmer (1640)
Language: German
Publication Date: 1877
Topic: Advent
Tune Information
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