29. Nun jauchzet all ihr frommen

1 Nun jauchzet all ihr frommen,
Zu dieser gnadenzeit,
Weil unser heil ist kommen,
Der Herr der herrlichkeit,
Zwar ohne stolz und pracht,
Doch mächtig zu verheeren
Und gänzlich zu zerstören
Des teufels reich und macht.

2 Er kommt zu uns geritten
Auf einem eselin,
Und stellt sich in die mitten
Für uns zum opfer ein,
Er bringt kein zeitlich gut,
Er will allein erwerben
Durch seinen tod und sterben,
Was ewig währen thut.

3 Kein scepter, keine krone
Sucht er auf dieser welt,
Im hohen himmels throne
Ist ihm sein reich bestellt.
Er will hie seine macht
Und majestät verhüllen,
Bis er des Vaters willen
Im leiden hat vollbracht.

4 Ihr grossen potentaten,
Nehmt diesen könig an,
Wann ihr euch wollet rathen,
Und gehn die rechte bahn,
Die zu dem himmel führt.
Denn wer ihn bier verachtet
Und nur nach hoheit trachtet,
Der ists, der sich verführt.

5 Ihr armen und elenden
Zu dieser bösen zeit,
Die ihr an allen enden
Empfindet angst und leid,
Seyd dennoch wohl gemuth,
Laßt eure lieder klingen
Laßt sie dem König singen;
Er ist eu'r höchstes gut.

6 Er wird nun bald erscheinen
In seiner herrlichkeit,
Und eure klag und weinen,
Verwandelen in freud:
Er ists, der helfen kan,
Halt eure lampen fertig
Und seyd stets sein gewärtig,
Er ist schon auf der bahn.

Text Information
First Line: Nun jauchzet all ihr frommen
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Von der Zukunst Christi ins Fleisch; Advent
Notes: Mel. Gott ist ein Gott der.
Tune Information
(No tune information)



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