265. Straf mich nicht in deinem zorn

1 Straf mich nicht in deinem zorn,
Grosser Gott! verschone,
Ach laß mich nicht seyn verlorn,
Nach verdienst nicht lohne;
Hat die sünd
Dich entzündt,
Lösch ab in dem lamme
Deines grimmes flamme.

2 Herr, wer denkt im tode dein,
Wer dankt in der hölle?
Rette mich aus jener pein
Der verdammten seele,
Daß ich dir
Für und für
Dort an jenem tage,
Höchster Gott, lobsage.

3 Zeig mir deine Vaterhuld,
Stärk mit trost mich schwachen,
Ach Herr, hab mit mir geduld,
Mein gebeine krachen,
Heil die seel
Mit dem öhl
Deiner grossen gnaden,
Wend ab allen schaden.

4 Ach! sieh mein gedeine an,
Wie sie all erstarren,
Meine seele gar nicht kan
Deiner hülfe harren;
Ich verschmacht,
Tag und nacht
Muß mein lager fliessen
Von der thränen-güssen.

5 Ach! ich bin so müd und matt
von den schweren plagen,
Mein herz ist der seufzer satt
Die nach hülfe fragen:
Wie so lang
Machst du bang
Meiner armen seele,
In der schwermuths-höle.

6 Weicht, ihr feinde, weicht von mir,
Gott erhört mein beten,
Nunmehr darf ich mit begier
Vor sein antlitz treten;
Teufel weich!
Hölle fleuch:
Was mich vor gekränket,
Hat mir Gott geschenket.

7 Vater, dir sey ewig preiß
Hier und auch dort oben,
Wie auch Christo gleicherweiß,
Der allzeit zu loben.
Heilger Giest,
Sey gepreißt,
Hoch gerühmt, geehret,
Daß du mich erhöret.

Text Information
First Line: Straf mich nicht in deinem zorn
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Von der wahren Busse und Bekehrung; True Repentance and Conversion
Notes: Mel. Mache dich mein geist.
Tune Information
(No tune information)



Suggestions or corrections? Contact us