233. Ach! Gott, es hat mich ganz verderbt

1 Ach! Gott, es hat mich ganz verderbt
Der aussatz meiner sunden,
Die mir von Adam angeerbt;
Wo soll ich rettung finden?
Es ist mein elend viel und groß,
Und ist vor deinen augen bloß,
Wie tief mein herz verdorben.

2 Es ist verdorben mein verstand,
Mit finsterniß umhüllet;
Der will ist von dir abgewandt,
Mit bosheit angefüllet;
Und die begierden sind geneigt,
Die lust die aus dem herzen steigt,
In werken zu vollbringen.

3 Wer kan aussprechen solchen greuel,
Der leib und seel beflecket?
Wer macht uns von der krankheit hiel,
Die uns hat angestecket?
Der tausendste bedenkt es nicht,
Der sinn ist nicht dahin gericht,
Daß man dran mög genesen.

4 Ich komm zu dir in wahrer reu,
Und bitte dich von herzen,
O Jesu, Jesu, mache frey
Die seele von den schmerzen,
Un dem, was sie bisher beschwert,
Und ihre lebens-kräft verzehrt,
sonst muß ich untersinken.

5 Wen solt ich anders rufen an,
Als dich, mein Hiel und Leben?
Du bist allein der helfersmann,
Der mir kan rettung geben,
Daß ich von sünden werde rein,
Und als geheilt vor Gott erschein
Durch deinen tod und schmerzen.

6 Du weißt, o Jesu, meine noth,
Und kanst, nach deinem willen,
Vertreiben diesen meinen tod,
Und allen jammer stillen;
Ja, Herr, du willst. Ich traure vest,
Daß du mich nicht in angst verläßt;
Du heißt und bist ja Jesus.

Text Information
First Line: Ach! Gott, es hat mich ganz verderbt
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Vom menschlichen Elend und Verderben; Human Misery and Destruction
Notes: Mel. Herr Jesu Christ, du.
Tune Information
(No tune information)



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