168. Womit soll ich dich wohl loben

1 Womit soll ich dich wohl loben,
Mächtiger Herr Zebaoth?
Sende mir dazu von oben
Deines Geistes kraft, mein Gott!
Denn ich kan mit nichts erreichen
Deine gnad und liebes-zeichen.
Tausend, tausend mal sey dir
Grosser König, dank dafür!

2 Herr, entzünde mein gemüthe,
Daß ich deine wunder-macht,
Deine gnade treu und güte,
Stets erhebe tag und nacht:
Denn von deine gnaden-güssen
Leib und seele zeugen müssen.
Tausend, tausend mal sey dir
Grosser König, dank dafür!

3 Denk ich nur der sünden-gassen,
Drauf ich häufte schuld mit schuld,
So möcht ich vor scham erblassen,
Vor der langmuth und geduld.
Womit du, o Gott, mich armen
Hast getragen mit erbarmen.
Tausend, tausend mal sey dir
Grosser König, dank dafür!

4 Ach ja! wenn ich überlege,
Mit was lieb und gütigkeit
Du, durch so viel wunder-wege
Mich geführt die lebens-zeit,
So weiß ich kein ziel zu finden,
Noch den grund hie zu ergründen.
Tausend, tausend mal sey dir
Grosser König, dank dafür!

5 Du, Herr, bist mir nachgelausen
Mich zu reissen aus der glut:
Denn da mit der sünder hausen
Ich nur suchte irdisch gut.
Hiessest du auf dis mich achten,
Wornach man zuerst soll trachten.
Tausend, tausend mal sey dir
Grosser König, dank dafür!

6 O! wie hast du meine seele
Stets gesucht zu dir zu ziehn,
Daß ich aus der sünden-höle
Möchte zu den wunden fliehn,
Die mich ausgesöhnet haben,
Und mit kraft zum leben laben.
Tausend, tausend mal sey dir
Grosser König, dank dafür!

7 Ja, Herr, lauter gnad und wahrheit
Sind vor deinem angesicht:
Du, du tritst hervor in klarheit
In gerechtigkeit, gericht:
Daß man soll aus deinen werkne
Deine güt und allmacht merken.
Tausend, tausend mal sey dir
Grosser König, dank dafür!

8 Wir du setzest jedem dinge,
Zeit, zahl, maß, gewicht und ziel,
Damit keinem zu geringe
Möcht geschehen, noch zu viel:
So hab ich auf tausend weisen
Deine, weisheit auch zu preisen.
Tausend, tausend mal sey dir
Grosser König, dank dafür!

9 Bald mit lieben, bald mit leiden.
Kamst du, Herr, mein Gott, zu mir,
Nur mein herze zu bereiten,
Sich ganz zu ergeben dir,
Daß mein gänzliches verlangen
Möcht an deinem willen hangen.
Tausend, tausend mal sey dir
Grosser König, dank dafür!

10 Wie ein vater nimmt und giebet,
Nachdems kindern nützlich ist;
So hast du mich auch geliebet,
Herr, mein Gott, zu jeder frist,
Und dich meiner angenommen,
Wenns auch gleich aufs höchste kommen,
Tausend, tausend mal sey dir
Grosser König, dank dafür!

11 Mich hast du auf adlers flügeln
Oft getragen väterlich,
In den thälern, auf den hügeln
Wunderbar errettet mich;
Wenn schien alles zu zerrinnen,
Ward doch deiner hülf ich innen.
Tausend, tausend mal sey dir
Grosser König, dank dafür!

12 Fielen tausend mir zur seiten,
Und zur rechten zehnmal mehr,
Liessest du mich doch begielten
durch der engel starkes heer,
Daß den nöthen, die mich drangen,
Ich jedennoch bin ertgangen,
Tausend, tausend mal sey dir
Grosser König, dank dafür!

13 Vater, du hast mir erzeiget
Lauter gnad und gütigkeit;
Und du hast zu mir geneiget,
Jesu, deine freundlichkeit;
Und durch dich, o Geist der gnaden,
Werd ich stets noch eingeladen.
Tausend, tausend mal sey dir
Grosser König, dank dafür!

14 Tausendmal sey dir gesungen,
Herr, mein Gott, preis, lob und dank,
Daß es mir bisher gelungen:
Ach! laß meines lebens gang
Ferner doch durch Jesu leiten
Nur gehn in die ewigkeiten.
Da will ich, Herr, für und für
Ewig, ewig danken dir.

Text Information
First Line: Womit soll ich dich wohl loben
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Von der Liebe Gottes und Christi; The Love of God and Christ
Notes: Mel. Jesu, der du meine s.
Tune Information
(No tune information)



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