111. O traurigkeit! O herzeleid!

1 O traurigkeit!
O herzeleid!
Ist das nicht zu beklagen?
Gottes Vaters einig kind,
Wird ins grab getragen.

2 O grosse noth!
Mein herr ist tod;
Am creutz ist er gestorben,
Hat dadurch das himmelreich
Uns aus lieb erworben.

3. O menschen kind!
Nur deine sünd
Hat dieses angerichtet,
Wie du durch die missethat
Warest ganz vernichtet.

4 Dein bräutigam,
Das Gottes-lamm,
Liegt hier mit blut beflossen,
Welches er ganz mildiglich
Hat für dich vergossen.

5 O süßer mund!
O glaubensgrund!
Wie bist du so zerschlagen?
Alles was auf erden lebt,
Muß dich ja beklagen.

6 O lieblich bild,
Schön zart und mild.
Du söhnlein der jungfrauen!
Niemand kan dein heißes blut
Sonder reu anschauen.

7 Hoch-selig ist
Zu dieser frist,
Der dieses recht bedenket,
Wie der Herr der herrlichkeit
Wird ins grab gesenket.

8 O Jesu, du,
Mein hülf und ruh!
Ich bitte dich mit thränen,
Hilf, daß ich mich bis ins grab
Möge nach dir sehnen.

Text Information
First Line: O traurigkeit! O herzeleid!
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Von dem Begräbniß Jesu Christ; Burial of Jesus Christ
Notes: Mel. Der tag ist bin, mein.
Tune Information
(No tune information)



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