104. Trost und Kraft aus den Wunden Jesu

1 Jesu Deine heil'ge Wunden,
Deine Qual und bittern Tod
laß mir geben alle Stunden,
Trost in Leibs- und Seelennoth!
Wenn mir fällt was Arges ein,
laß mich denken Deine Pein:
daß ich Deine Angst und Schmerzen
wohl erweg' in meinem Herzen.

2 Will sich gern in Wollust weiden
mein verderbtes Fleisch und Blut,
laß mich denken, daß Dein Leiden
löschen muß der Höllen Glut.
Dringt der Satan ein zu mir,
hilf, daß ich ihm halte für,
Deiner Wunden Maal und Zeichen,
daß er von nur müsse weichen.

3 Wenn die Welt mich will verführen
auf die breite Sünden-Bahn
woll'st Du mich also regieren,
daß ich alsdann schau an
Deiner Marter Centner-Last,
die Du ausgestanden hast,
daß ich kann in Andacht bleiben,
alle böse Lust vertreiben.

4 Gieb für alles, was mich kränket,
mit aus Deinen Wunden Saft!
Wenn mein Herz hinein sich senket,
do gieb neue Lebens=Kraft.
daß mich stärk' in allem Leid
Deines Trostes Süßigkeit;
weil Du mir Dein Heil erworben,
da Du bist für mich gestorben.

5 laß auf Deinen Tod mich trauen:
o mein Gott und Zuversicht,
laß mich feste daruaf bauen,
daß den Tod ich schmecke nicht.
Deine Todes-Angst laß mich
stets erquicken mächtiglich:
Herr, laß Deinen Tod mir geben
Auferstehung, Heil und Leben.

6 Jesu Deine heil'ge Wunden,
Deine Qual und bittern Tod,
laß mir geben alle Stunden
Trost in Leibs- und Seelennoth.
Sonderlich am letzten End,
hilf, daß ich mich zu Dir wend',
Trost in Deinen Wunden finde,
und denn fröhlich übersinde.

Text Information
First Line: Jesu Deine heil'ge Wunden
Title: Trost und Kraft aus den Wunden Jesu
Author: J. Heermann (1647)
Language: German
Publication Date: 1848
Scripture:
Topic: Vom Leiden, Sterben und Begräbniß unsers Herrn Jesu Christi; Suffering, Dying and Burial of Christ
Source: Ex manauoli D. Augustini
Tune Information
(No tune information)



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