1 Alle Menschen müssen sterben,
alles Fleisch vergeht wie Heu:
was da lebet, muß verderben,
soll es anders werden neu.
Dieser Leib der muß verwesen,
wenn er anders soll genesen
der so großen Herrlichkeit,
die den Frommen ist bereit.
2 Drum so will ich dieses Leben,
wenn es meinem Gott beliebt,
auch ganz willig von mir geben,
bin darüber nicht betrübt:
denn in meines Jesu Wunden
hab ich nun Erlösung funden,
und mein Trost in Todesnoth
ist des Herren Jesu Tod.
3 Jesus ist für mich gestorben,
und sein Tod ist mein Gewinn;
er hat mir das Heil erworben,
drum fahr ich mit Freuden hin
hier aus diesem Weltgetümmel,
in den schönen Gotteshimmel,
da ich werde allezeit
schauen die Dreifaltigkeit.
4 Da wird sein das Freudenleben,
da viel tausend Seelen schon,
sind mit Himmelsglanz umgeben,
dienen da vor Gottes Thron,
da die Seraphinen prangen
und das hohe Lied anfangen:
heilig, heilig, heilig heißt
Gott der Vater, Sohn und Geist.
5 Da die Patriarchen wohnen,
die Propheten allzumal,
wo auf ihren Ehrenthronen
Sitzet die gezwölfte Zahl;
wo in so viel tausend Jahren
alle Frommen hingefahren,
da wir unserm Gott zu Ehr'ne
ewig Hallelujah hör'n.
6 O Jerusalem, du Schöne,
ach wie helle glänzest du!
Ach! wie lieblich Lobgetöne
hört man da in sanfter Ruh!
O der großen Freud und Wonne!
Jetzund gehet auf die Sonne,
jetzund gehet an der Tag,
der kein Ende nehmen mag.
7 Ach, ich habe schon erblicket
diese große Herrlichkeit;
jetzund werd ich schön geschmücket
und dem weißen Himmelskleid;
mit der güldnen Ehrenkrone
steh ich da vor Gottes Throne,
schaue solche Freude an,
die kein Ende nehmen kann.
Text Information | |
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First Line: | Alle Menschen müssen sterben |
Author: | J. G. Albinus, 1624-1679 |
Language: | German |
Publication Date: | 1872 |
Topic: | Sterbe- und Begräbnißlieder; Death and Funeral Songs |
Notes: | Mel. Alle Menschen müssen sterben |