418. Was giebst du denn, o meine Seele

1 Was giebst du denn, o meine Seele,
Gott, der dir täglich Alles giebt?
Was ist in deines Leibes Höhle,
das ihn vergnügt und ihm beliebt?
Es muß das Liebst und Beste sein;
gieb ihm, gieb ihm das Herz allein.

2 Du mußt, was Gottes ist, Gott geben,
sag, Seele, wem gehört das Herz?
Dem Teufel nicht, der haßt das Leben,
wo dieser wohnt, ist Höllenschmerz;
dir, dir, o Gott! dir soll allein
mein Herz aufwärts gewidmet sein.

3 So nimm nun hin, was du verlangest,
die Erstgeburt ohn alle List,
das Herz, damit du, Schöpfer, prangest,
das dir so sauer worden ist;
dir geb ich's willig, du allein
hast es bezahlt, es ist ja dein.

4 Wem solt ich mein Herz lieber gönnen,
als dem, der mir das sene giebt?
Dich kann ich mein'n Herzliebsten nennen,
du hast mich in den Tod geliebt.
Mein Herz, dein Herz, ein Herz allein,
soll dein, und keines andern sein.

Text Information
First Line: Was giebst du denn, o meine Seele
Author: C. Fr. Lochner, 1634-1697
Language: German
Publication Date: 1872
Topic: Vom christlichen Leben: Heilgungslieder; Christian Life: Healing Ceremony Songs
Notes: Mel. O daß ich tausend
Tune Information
(No tune information)



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