52. Grosser Mittler, der zur rechten

1 Grosser Mittler, der zur rechten
Seines grossen Vaters sizt,
Und die schar von seinen knechten
In dem reich der Gnaden schützt;
Den auf dem erhabnen throne,
In der königlichen krone
Alles heer der ewigkeit
Mit verhülltem antlitz scheut.

2 Dein Geschäft auf dieser erden
Und dein Opfer ist vollbracht.
Was vollendet sollen werden,
Ist un gänzlich ausgemacht.
Ja du bist für uns gestorben,
Hast ins gnad' und heil erworben,
Und dein siegreich auferstehn
Läßt uns in die Freiheit gehn.

3 Nun ist dieses dein Geschäfte
In dem obern Heiligtum,
Die erworbnen segenskräfte
Durch dein Evangelium,
Allen denen mitzuteilen,
Die zum thron der gnade eilen.
Nun wird uns durch deine hand
Heil und segen zugewandt.

4 Deines volkes werte nahen
Trägest du auf deiner Brust,
Und an dem gerechten saamen
Hast du, Heiland, deine lust.
Du vertrittst, die an dich glauben,
Daß sie dir vereinigt bleiben,
Und bitt'st in des Vaters haus,
Ihnen eine Wohnung aus.

5 Doch vergießt du auch der armen,
Die der welt noch dienen, nicht,
Weil dein herz dir aus erbarmen
Ueber ihrem elend bricht.
Daß dein Vater ihrer schone;
Daß er nicht nach werken lohne,
Daß er ändre ihren sinn,
Ach da zielt dein bitten hin.

6 Zwar in deines Fleisches tagen,
Da die Sünden aller welt
Dir auf deinen schultern lagen,
Hast du dich von Gott gestellt;
Bald mit seufzen, bald mit weinen
Uns zu gute zu erscheinen.
O mit wie viel Niedrigkeit
Batest du zur selben zeit.

7 Aber jetzt wird dein begehren
Von der Allmacht unterstützt,
Da, wo unter himmelschören,
Die verklärte Menschheit sizt.
Nun kannst du des satans klagen
Majestätisch nieder schlagen:
Und nun macht dein redend Blut
Unsre böse sache gut.

8 Die Verdienste deiner leiden
Stellst du deinem Vater dar,
Und vertrittst nunmehr mit Freuden
Deine theu'r erlößte schaar;
Bittest, daß er kraft und leben
Woll' dem volk auf erden geben,
Und selbst die auch zu dir ziehen,
Die noch deine Freundschaft fliehen.

9 Grosser Mittler, sey gepriesen,
Daß du in dem Heiligtum
So viel treu an uns bewiesen.
Dir sey ehre, dank und Ruhm!
Laß uns dein verdienst vertreten;
Wann wir zu dem Vater beten!
Sprich für uns in letzter noth,
Wenn den mund verschließt der tod.

Text Information
First Line: Grosser Mittler, der zur rechten
Author: J. J. Rambach
Language: German
Publication Date: 1817
Topic: Von der göttlichen Liebe und Erbarmung gegen die Menschen: Besonders
Notes: Mel. Alle Menschen müssen u.
Tune Information
(No tune information)



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